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Papua-Engmaulfrösche ( German )

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Die Papua-Engmaulfrösche (Asterophryinae) sind eine Unterfamilie der Engmaulfrösche (Microhylidae). Sie umfasst aktuell 18 Gattungen und ist mit 331 Arten die weitaus artenreichste der 13 Unterfamilien innerhalb der Familie der Engmaulfrösche mit rund der Hälfte aller Arten.[1]

Merkmale

Ein besonderes Merkmal (Synapomorphie) der Unterfamilie Papua-Engmaulfrösche ist die direkte Entwicklung der Jungfrösche aus den Eiern, ohne ein Kaulquappenstadium im Wasser zu durchlaufen. Es gibt weitere Familien der Frösche, darunter die Strabomantidae, bei denen eine direkte Entwicklung stattfindet, diese gehören aber anderen Verwandtschaftsgruppen an.

Die meisten Arten sind sehr klein. Mit Paedophryne amauensis gehört das kleinste Landwirbeltier der Welt zu den Papua-Engmaulfröschen. Der Knochenbau ist bei manchen Gattungen, besonders was die Anzahl der Finger- und Zehenglieder betrifft, reduziert. Aphantophryne und Paedophryne haben nur sieben vor dem Kreuzbein liegende Wirbel statt acht wie die anderen Mitglieder der Unterfamilie, bei denen diese Reduktion der Wirbelsäule nur fallweise bei einzelnen Individuen vorkommt.

Verbreitung

Diese Unterfamilie ist größtenteils endemisch auf der Insel Neuguinea und den benachbarten Inseln wie den Admiralitätsinseln, dem Bismarck-Archipel sowie den Salomonen. Die früher zur Unterfamilie der Engmaulfrösche im engeren Sinn gezählte Gattung Gastrophrynoides wird nach neueren molekulargenetischen Erkenntnissen nun ebenfalls in die Unterfamilie der Papua-Engmaulfrösche gestellt. Ihr Verbreitungsgebiet umfasst Teile Borneos und reicht mit der Art Gastrophrynoides immaculatus bis aufs malaiische Festland. Auch die Verbreitung der Gattung Oreophryne auf südostasiatischen Inseln wie den Philippinen, Sulawesi und Bali reicht über das Hauptverbreitungsgebiet auf Neuguinea hinaus.

Lebensweise

Da die Unterfamilie sowohl bodenlebende als auch semi-aquatische und baumbewohnende Formen umfasst, gibt es innerhalb der Gruppe ein breites Spektrum von ökologischen Ansprüchen. Die ökologische Reichweite ist wesentlich größer als in anderen Unterfamilien der Engmaulfrösche und selbst in anderen Familien der Amphibien. Viele dieser ökologischen Typen sind innerhalb der Papua-Engmaulfrösche mehrmals unabhängig voneinander entstanden. Mit der Anpassung an verschiedene Lebensräume kam es auch zu einer großen morphologischen Vielfalt innerhalb der Unterfamilie.[2]

Systematik

Die Unterfamilie der Papua-Engmaulfrösche umfasst derzeit 18 Gattungen mit 331 Arten.[1] In seiner Monographie der Engmaulfrösche zählte Parker 1934 erst neun Gattungen zu dieser Unterfamilie.[3] Im 21. Jahrhundert kamen immer wieder neue Gattungen hinzu, sei es, dass diese neu entdeckt wurden, aus anderen Unterfamilien zu dieser Gruppe gestellt wurden oder durch Aufspaltung bestehender Gattungen entstanden. Der Grund für diese Revisionen ist das Bemühen der Wissenschaftler, monophyletische Gruppen zusammenzustellen.[4] Die Unterfamilie Genyophryninae wurde 2006 mit den Papua-Engmaulfröschen vereinigt. Albericus, Aphantophryne und Copiula wurden aus der Gattung Cophixalus ausgegliedert, Albericus wurde 2015 mit der Gattung Oreophryne vereint. Die Gattungen Oninia[5] und Paedophryne[2] wurden 2010 neu beschrieben. Metamagnusia wurde 2009 aus einer neu entdeckten und einer neu zugeordneten Art zusammengesetzt, Pseudocallulops wurden in der gleichen Arbeit zwei Arten zugeordnet.[4] Diese beiden Gattungen wurden jedoch 2017 wieder aufgelöst und ihre Arten wurden der Gattung Asterophrys zugeordnet.[6] Die Gattung Xenobatrachus wurde 2006 mit der Gattung Xenorhina zusammengelegt,[7] die Gattung Pherohapsis mit der einzigen Art Pherohapsis menziesi wurde 2013 mit der Gattung Mantophryne vereinigt.[8] 2018 wurden die Gattungen Siamophryne und Vietnamophryne neu beschrieben.

Gattungen

Die Unterfamilie Asterophryinae umfasst 18 Gattungen mit 331 Arten:

Stand: 24. April 2018

Die Gattung Albericus Burton & Zweifel, 1995 wurde 2015 mit der Gattung Choerophryne zusammengelegt. Molekulargenetische Untersuchungen hatten ergeben, dass Albericus paraphyletisch war.[13]

Die Gattungen Genyophryne Boulenger, 1890, Liophryne Boulenger, 1897 und Oxydactyla Van Kampen, 1913, wurden mit Sphenophryne zusammengelegt.[6] Die Gattung Metamagnusia Günther, 2009[4] zählt jetzt zu Asterophrys, ebenso die Gattung Pseudocallulops Günther, 2009.[4][6]

Einzelnachweise

  1. a b Darrel R. Frost: Asterophryinae, Amphibian Species of the World, an Online Reference, Version 6.0, American Museum of Natural History, 1998–2017, abgerufen am 7. Dezember 2017
  2. a b Fred Kraus: New genus of diminutive microhylid frogs from Papua New Guinea. Zoo Keys, 48, S. 39–59, 2010 doi:10.3897/zookeys.48.446
  3. H. W. Parker: A monograph of the frogs of the family Microhylidae. British Museum (Natural History), London 1934
  4. a b c d R. Günther: Metamagnusia and Pseudocallulops, two new genera of microhylid frogs from New Guinea (Amphibia, Anura, Microhylidae). Zoosystematics and evolution, 85, S. 171–187, 2009 doi:10.1002/zoos.200900002
  5. Rainer Günther, Björn Stelbrink & Thomas von Rintelen: Oninia senglaubi, another new genus and species of frog (Amphibia, Anura, Microhylidae) from New Guinea. Zoosyst. Evol., 86, 2, S. 245–256, 2010 doi:10.1002/zoos.201000007
  6. a b c J. Rivera, F. Kraus, A. Allison, M. A. Butler: Molecular phylogenetics and dating of the problematic New Guinea microhylid frogs (Amphibia: Anura) reveals elevated speciation rates and need for taxonomic reclassification. Molecular Phylogenetics and Evolution 112, S. 1–11, 2017
  7. Darrel R. Frost, Taran Grant, Julián Faivovich, Raoul H. Bain, Alexander Haas, Celio F. B. Haddad, Rafael O. de Sá, A. Channing, Mark Wilkinson, Stephen C. Donnellan, Christopher J. Raxworthy, Jonathan A. Campbell, Boris L. Blotto, Paul E. Moler, Robert C. Drewes, Ronald A. Nussbaum, John D. Lynch, David M. Green und Ward C. Wheeler: The amphibian tree of life. Bulletin of the American Museum of Natural History, 297, S. 1–370, 2006 Volltext
  8. L. A. Oliver, E. N. Rittmeyer, F. Kraus, S. J. Richards & C. C. Austin: Phylogeny and phylogeography of Mantophryne (Anura: Microhylidae) reveals cryptic diversity in New Guinea. Molecular Phylogenetics and Evolution, 67, S. 600–607, 2013
  9. Richard G. Zweifel & Fred Parker: New species of microhylid frogs from the Owen Stanley Mountains of Papua New Guinea and resurrection of the genus Aphantophryne. American Museum Novitates, 2954, S. 1–20, 1989 (PDF, engl.)
  10. Atsushi Kurabayashi, Masafumi Matsui, Daicus M Belabut, Hoi-Sen Yong, Norhayati Ahmad, Ahmad Sudin, Mitsuru Kuramoto, Amir Hamidy & Masayuki Sumida: From Antarctica or Asia? New colonization scenario for Australian-New Guinean narrow mouth toads suggested from the findings on a mysterious genus Gastrophrynoides. BMC Evolutionary Biology, 11, 175, 2011 doi:10.1186/1471-2148-11-175
  11. Chatmongkon Suwannapoom, M. Sumontha, J. Tunprasert, T. Ruangsuwan, Parinya Pawangkhanant, Dmitriy V. Korost & Nikolay A. Poyarkov, Jr.: A striking new genus and species of cave-dwelling frog (Amphibia: Anura: Microhylidae: Asterophryinae) from Thailand. PeerJ 4422, S. 1–42, 2018
  12. Nikolay A. Poyarkov, Jr., Chatmongkon Suwannapoom, Parinya Pawangkhanant, Akrachai Aksornneam, Tang Van Duong, Dmitriy V. Korost & Jing Che: A New Genus and Three New Species of Miniaturized Microhylid Frogs from Indochina (Amphibia: Anura: Microhylidae: Asterophryinae). Zoological Research, 2018 DOI: 10.24272/j.issn.2095-8137.2018.019
  13. Pedro L. V. Peloso, Darrel R. Frost, Stephen J. Richards, Miguel T. Rodrigues, Stephen Donnellan, Masafumi Matsui, Cristopher J. Raxworthy, S.D. Biju, Emily Moriarty Lemmon, Alan R. Lemmon & Ward C. Wheeler: The impact of anchored phylogenomics and taxon sampling on phylogenetic inference in narrow-mouthed frogs (Anura, Microhylidae). Cladistics, 3, 1-28, März 2015 doi:10.1111/cla.12118
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Papua-Engmaulfrösche: Brief Summary ( German )

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Die Papua-Engmaulfrösche (Asterophryinae) sind eine Unterfamilie der Engmaulfrösche (Microhylidae). Sie umfasst aktuell 18 Gattungen und ist mit 331 Arten die weitaus artenreichste der 13 Unterfamilien innerhalb der Familie der Engmaulfrösche mit rund der Hälfte aller Arten.

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