Die Pflanzengattung Acacia gehört zur Unterfamilie Mimosengewächse (Mimosoideae) innerhalb der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae). Die im 21. Jahrhundert etwa 950 Arten der Gattung Acacia s. str. kommen hauptsächlich in Australien vor, aber keine Art in der Neuen Welt oder auf dem afrikanischen Kontinent.
Die Arten der Tribus Acacieae werden Akazien genannt, also die Arten der Gattungen Acacia, Acaciella, Mariosousa, Senegalia und Vachellia.
Im Volksmund wird der Name „Akazie“ oft auf die Robinie übertragen. Die Tribus Acacieae und die Gattung Robinia sind jedoch nicht nahe miteinander verwandt und gehören zu unterschiedlichen Unterfamilien der Fabaceae. Arten der Tribus Acacieae die in wärmeren Regionen häufig als Ziergehölze gepflanzt werden, werden dort häufig „Mimosen“ genannt. Die echte Mimose (Mimosa pudica) ist jedoch ein kurzlebiger Halbstrauch mit rosafarbenen köpfchenförmigen Blütenständen.
Acacia-Arten sind selten Bäume, meist Sträucher. Manche Arten besitzen Dornen. Acacia-Arten gehören zu den Harthölzern. Die Wurzeln von Akazien-Arten bilden mit Knöllchenbakterien (Rhizobium spec.) eine Symbiose, mit deren Hilfe sie Luftstickstoff pflanzenverfügbar machen.
Selten werfen sie in der Trockenzeit ihr Laub ab, meist sind sie immergrün. Bei vielen Akazien-Arten liegt Heterophyllie vor. Junge Exemplare besitzen oft Laubblätter mit normalen Blattstiel und doppelt gefiederter Blattspreite. Dann gibt es manchmal ein Übergangsstadium, bei denen der Blattstiel schon abgeflacht ist, aber es noch eine mehr oder weniger große gefiederte Blattspreite gibt. Meist ist mindestens an ausgewachsenen Exemplaren, der Blattstiel abgeflacht und er übernimmt die Photosynthese-Funktion, Blattspreiten sind keine vorhanden, dies nennt man Phyllodium. Die Form der Phyllodien ist sehr unterschiedlich. Phyllodien sind bei den meisten Acacia s. str. vorhanden, dagegen besitzen bei den meisten aus Acacia s. l. ausgegliederten Arten die Blätter auch an angewachsenen Exemplaren meist vollentwickelte doppelt gefiederte Blattspreiten.
Es sind zwei Nebenblätter vorhanden, die früh abfallen oder beständig sind; meist sind sie klein, schuppenförmig oder zu Dornen umgewandelt.
An den Enden der Zweige stehen, seitig in bündeligen Gesamtblütenständen oder einzeln auf Blütenstandsschäften oder sitzend, kugelige kopfige, zylindrische ährige oder traubig Blütenstände, in denen viele Blüten meist dichtgedrängt zusammen stehen. Jede Blüte steht über einem kleinen, bräunlichen, spatel- oder schildförmigen, genagelten Deckblatt.
Die relativ kleinen Blüten sind radiärsymmetrisch, vier- oder fünfzählig und meist zwittrig mit doppelter Blütenhülle. Die Farbe der Blüten reicht von sattgelb bis cremeweiß, sehr selten sind sie rot. Die jeweils vier oder fünf Kelch- und Kronblätter können frei oder verwachsen sein. Die unter oder gerade über der Basis des Fruchtblattes entspringenden vielen Staubblätter überragen die Blütenhüllblätter. Das Fruchtblatt ist kahl oder flaumig behaart. Es sind viele Samenanlagen vorhanden. Der dünne Griffel überragt die Staubblätter. Oft verströmen die Blüten einen starken Duft und bringen reichlich Pollen hervor, dies lockt Bienen an.
Die Hülsenfrüchte sind lineal bis länglich, gerade bis gekrümmt oder spiralig gedreht, im Querschnitt rund oder abgeflacht. Die Samen sind länglich, fast kugelig oder abgeflacht-eiförmig und besitzen einen Arillus. In der Regel sind die Samen lange lebensfähig, einige benötigen Feuer, um keimen zu können.
Von den etwa 950 Acacia-Arten sind fast alle nur auf dem australischen Kontinent verbreitet. Nur etwa ein Dutzend Arten kommen in anderen Gebieten Australasiens vor. Acacia-Arten kommen in allen australischen Bundesstaaten vor. Sie gedeihen von den Küstengebieten bis in die Berge und im trockenen Inland. Überall in der australischen Vegetation sind Acacia-Arten als dominante Florenelemente vertreten, besonders in den ariden bis semiariden Gebieten[1].
Der Gattungsname Acacia wurde 1754 durch Philip Miller in The Gardeners Dictionary Abridged, 4. Auflage[2] erstveröffentlicht. Der Gattungsname Acacia leitet sich vom griechischen Wort akakia für die Arabische Gummi-Akazie (Acacia nilotica, dies ist ein Synonym von Vachellia nilotica (L.) P.J.H.Hurter & Mabb.) ab, der sich aus ake oder akis für scharfe Spitze oder Dorn, akazo für schärfen ableitet.[1] Synonyme für Acacia Mill. sind: Acaciopsis Britton & Rose, Bahamia Britton & Rose, Delaportea Thorel ex Gagnep., Fishlockia Britton & Rose, Manganaroa Speg., Myrmecodendron Britton & Rose, Nimiria Prain ex Craib, Poponax Raf., Racosperma Mart., Siderocarpos Small, Tauroceras Britton & Rose.[3]
Die Gattung Acacia gehört zur Tribus Acacieae in der Unterfamilie der Mimosoideae innerhalb der Familie der Fabaceae.[3]
Die Gattung Acacia wurde historisch seit Pedley 1978 in drei Untergattungen und Sektionen gegliedert:[4]
Aus der Gattung Acacia s. l. (damals 1350 bis 1450 Arten) wurden etwa 400 Arten in kleinere Gattungen ausgegliedert. Und so ist obige doch schon sehr alte Untergliederung der Gattung nicht mehr aktuell. Die ehemaligen Untergattungen Acacia sowie Aculeiferum fallen weg. Ihre Arten wurden den neuen Gattungen zugeordnet.[5][6][7]
2003 wurde von Orchard und Maslin auf der Sitzung der Nomenclature Section of the XVII International Botanical Congress in Vienna als neue Typusart Acacia penninervis Sieber ex DC., die Acacia nilotica (L.) Willd. ex Delile ersetzt, vorgeschlagen und in The official report of the Spermatophyta Committee, with detailed discussion of the reasons for their decision, In: Taxon, Volume 53, Number 3, 1. August 2004, S. 826–829, veröffentlicht, dies ist seit 30. Juli 2005 gültig. Dies geschah, damit fast 950 australische Arten in der Gattung Acacia verbleiben.[8]
Die neuen Gattungen sind:[5][6][7][4]
Einige der Arten, die in neuen Gattungen eingeordnet wurden, siehe unter: Akazien (Acacieae):
Es gibt in der Gattung Acacia s. str. etwa 950 Arten:
Die Gold-Akazie (Acacia pycnantha), in Australien Golden Wattle genannt, ist die Nationalpflanze Australiens.
Von einigen Arten, beispielsweise Acacia spirorbis, wird das Holz genutzt. Aus den Schoten und Rinde von Acacia nilotica wird „Bablah“ oder „Babul“, ein Gerbmittel für Leder, Zebuhäute (Kipsen), hergestellt.[11]
Einige Arten werden als Zierpflanzen verwendet.
Die Pflanzengattung Acacia gehört zur Unterfamilie Mimosengewächse (Mimosoideae) innerhalb der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae). Die im 21. Jahrhundert etwa 950 Arten der Gattung Acacia s. str. kommen hauptsächlich in Australien vor, aber keine Art in der Neuen Welt oder auf dem afrikanischen Kontinent.