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Stefania (Gattung) ( German )

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Stefania ist eine Gattung der Froschlurche (Anura), aus der südamerikanischen Froschfamilie Hemiphractidae.[2] Eine Besonderheit der Gattung stellt die Brutpflege dar: Wie auch bei den anderen Vertretern der Familie Hemiphractidae tragen die Weibchen die Eier am Körper.[3]

Verbreitung

Diese Frösche stammen aus Südamerika. Die bisher beschriebenen 19 Arten wurden in jeweils sehr kleinen Arealen in Venezuela und Guyana gefunden. Dazu zählen die Tepuis, durch Erosion entstandene, einzeln stehende, bis fast 3000 Meter hohe Tafelberge, auf denen in verschiedenen Höhenstufen unterschiedliche Arten der Gattung vorkommen können.[4] Einige Arten werden zudem in den angrenzenden Teilen Brasiliens gefunden.[2]

Lebensweise

Bei den Arten der Gattung Stefania werden die Eier offen auf dem Rücken der Weibchen transportiert. Das Weibchen richtet die Kloake beim Eierlegen so nach oben, dass die Eier auf seinen Rücken rollen können. Das Männchen verteilt sie dort und aus einem Sekret des Weibchens entsteht eine schleimige, gelatinöse Substanz, durch die sie gut auf der Haut haften.[5] Diese Brutpflege ermöglicht es den Arten, wenige große, dotterreiche Eier zu produzieren und das Überleben möglichst vieler Embryos zu sichern.[3] Dabei geht es nicht um den Transport von einer Wasserstelle zur anderen wie beispielsweise bei der im gleichen Verbreitungsgebiet lebenden Froschgattung Allobates[6], sondern um den dauerhaften Schutz der Larven. Diese entwickeln sich in den Eiern direkt, ohne ein Zwischenstadium als frei lebende Kaulquappen im Wasser. Auch nach dem Schlüpfen bleiben die Jungfrösche noch einige Zeit dicht gedrängt auf dem Rücken der Mutter und ernähren sich von den ihnen verbliebenen Dotterreserven.[7]

Gefährdung

Wegen ihrer kleinen Verbreitungsareale, die oft auch noch stark fragmentiert sind, sind einige Arten gefährdet bis stark gefährdet. Bei vielen Arten fehlen nähere Angaben zum Status der Gefährdung.[8]

Systematik und Taxonomie

Alle südamerikanischen Froschgattungen, die Brutpflege betreiben, indem sie ihre Eier auf dem Rücken tragen, sind in der Familie Hemiphractidae zusammengefasst. Im 19. und 20. Jahrhundert wurden diese Gattungen der Familie der Laubfrösche (Hylidae) zugerechnet. Nach phylogenetischen Untersuchungen stellte sich aber heraus, dass Stefania und einige andere südamerikanische Gattungen, die in der Unterfamilie Hemifractinae zusammengestellt worden waren, nicht so nahe mit den Laubfröschen verwandt waren, wie ursprünglich angenommen.[9] Nach einigen systematischen Umstellungen wurde die Unterfamilie als eigenständige Familie Hemiphractidae aus den Laubfröschen ausgegliedert.[2]

Gattung

Die Typusart der Gattung ist der ursprünglich unter dem Namen Hyla evansi im Jahr 1904 von George Albert Boulenger beschriebene Art Stefania evansi.[2]

Arten

Es sind 19 Arten innerhalb der Gattung Stefania beschrieben worden.[2]

Stand: 20. Mai 2020

Einzelnachweise

  1. a b George Albert Boulenger: Description of a new tree-frog of the genus Hyla, from British Guiana, carrying eggs on the back. Proceedings of the Zoological Society of London, Vol. II, 1904, S. 106.
  2. a b c d e Darrel R. Frost: Stefania Rivero, 1968. Amphibian Species of the World: an Online Reference, Version 6.1, American Museum of Natural History, New York 1998–2020, abgerufen am 20. Mai 2020.
  3. a b Kentwood D. Wells: The Ecology and Behavior of Amphibians. The University of Chicago Press, 2007, ISBN 978-0-226-89334-1, S. 535.
  4. Ross D. MacCulloch, Amy Lathrop & Samir Z. Khan: Exceptional diversity of Stefania (Anura, Cryptobatrachidae) II: Six species from Mount Wokomung, Guyana. Phyllomedusa, 5, 1, S. 31–41, September 2006.
  5. Patricia E. Salerno & Gregory B. Pauly: Clutch Size Variation in Egg-Brooding Stefania. South American Journal of Herpetology, 7, S. 47–54, Mai 2012.
  6. Pfeilgiftfrösche in Unterhosen. Medienportal der Universität Wien, 31. August 2017, abgerufen am 21. Mai 2020.
  7. Karl-Heinz Jungfer und Wolfgang Boehme: The backpack strategy of parental care in frogs, with notes on froglet-carrying in Stefania evansi (Boulenger, 1904) (Anura: Hylidae: Hemiphractinae). Revue francaise d'aquariologie, 18, S. 91–97, Dezember 1991.
  8. Stefania in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2009. Zusammenstellung (englisch)
  9. S. Castroviejo-Fisher, J. M. Padial, I. De la Riva, J. P. Pombal, Jr., H. R. da Silva, F. J. M. Rojas-Runjaic, E. Medina-Méndez & D. R. Frost: Phylogenetic systematics of egg-brooding frogs (Anura: Hemiphractidae) and the evolution of direct development. Zootaxa, 4004, S. 1–75, 2015.
  10. a b c Ross D. MacCulloch & Amy Lathrop: Exceptional diversity of Stefania (Anura: Hylidae) on Mount Ayanganna, Guyana: three new species and new distribution records. Herpetologica, 58, S. 327–346, 2002.
  11. C. L. Barrio-Amorós & O. Fuentes: A new species of Stefania (Anura : Hylidae : Hemiphractinae) from the summit of Cerro Autana, Estado Amazonas, Venezuela. Herpetologica, 59, 4, S. 504–512, Dezember 2003.
  12. a b c J. A. Rivero: Notes on the genus Cryptobatrachus (Amphibia, Salientia) with the description of a new race and four new species of a new genus of hylid frogs. Caribbean Journal of Science, 6, S. 137–149, 1968 "1966"
  13. V. T. de Carvalho, R. D. MacCulloch, L. Bonora & R. C. Vogt: New Species of Stefania (Anura: Cryptobatrachidae) from northern Amazonas, Brazil. Journal of Herpetology, 44, S. 229–235, 2010.
  14. a b c d e J. C. Señaris, J. Ayarzagüena & S. J. Gorzula: Revision taxonomic del genero Stefania (Anura: Hylidae) en Venezuela con la descripción de cinco nuevas especies. Publicaciones de la Asociación de Amigos de Doñana, Sevilla 7, S. 1–57, 1997 "1996".
  15. a b William E. Duellman & M. S. Hoogmoed: The taxonomy and phylogenetic relationships of the hylid frog genus Stefania. Miscellaneous Publication. Museum of Natural History, University of Kansas, 75, S. 1–39, 1984.
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Stefania (Gattung): Brief Summary ( German )

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Stefania ist eine Gattung der Froschlurche (Anura), aus der südamerikanischen Froschfamilie Hemiphractidae. Eine Besonderheit der Gattung stellt die Brutpflege dar: Wie auch bei den anderen Vertretern der Familie Hemiphractidae tragen die Weibchen die Eier am Körper.

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