Das Dänische Löffelkraut (Cochlearia danica) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Kreuzblütengewächse (Brassicaceae). Wie das Englische Löffelkraut gehört es zu den ersten Pflanzen, die im rauen Klima der Wattenufer und Salzwiesen bereits im April oder Mai blühen.[1]
Die zweijährige krautige Pflanze ist mit Wuchshöhen von nur 10 bis 20 cm recht klein und kompakt. Den Namen hat diese Gattung von der Form ihrer fleischigen Blätter. Die dreieckigen bis herzförmigen, fast ganzrandigen Grundblätter sind etwa 1 cm lang und ebenso breit. Wegen der kurzen Blütezeit sind die Grundblätter für die Bestimmung das wichtigste Merkmal. Die unteren bis mittleren Stängelblätter sind gestielt und drei- bis siebenlappig (efeuähnlich). Die obersten Blätter sind sitzend ohne stängelumfassende Öhrchen.
In der kurzen Blütezeit im April und Mai sitzen die zwittrigen, vierzähligen Blüten gehäuft an den Stängelenden. Die weißen Kronblätter sind zwischen 2,5 und 4,5 mm lang.
Es werden eiformig bis rundliche Schötchen mit einer Größe von 4 bis 6 mm gebildet.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 42.[2]
Das Dänische Löffelkraut ist ein Halophyt, das heißt, es wächst, wenn der Salzgehalt im Boden eine gewisse Höhe hat. Bei mehr als 0,5 % Salzgehalt (gering bis mäßig) in den Böden stellt es sein Wachstum ein. Sein Schutz gegen übermäßige Versalzung besteht darin, alte salzhaltige Blätter abzuwerfen. Deshalb sind die unteren Blätter seiner Grundrosette stets vergilbt und abgestorben.
In den Schötchen reifen bis spätestens August Samen heran und die Pflanze stirbt ab. Doch bereits im September keimt eine neue Generation heran und bildet kräftige Blattrosetten. Die Überwinterung als nahezu erwachsene Pflanze erlaubt dem Dänischen Löffelkraut den frühen Blühbeginn ab April, wenn noch kein Gras hoch genug ist, um ihm das Sonnenlicht zu nehmen.[3]
Die Bestäubung erfolgt über Selbst- oder Insektenbestäubung.
Diese Art ist lichtliebend und zeigt gemäßigtes Seeklima an. Ihr Standort lässt auf leicht durchlässige sandige oder kiesige, oft überschwemmte Böden schließen.
Die Ausbreitung dieser Art erfolgt durch Tiere (Klettausbreitung), über Selbstausbreitung und Windausbreitung.
Beheimatet ist das Dänische Löffelkraut in Europa an den Küsten von Atlantik, Nord- und Ostsee von Spanien bis Finnland.[4] Ab etwa 1980 machte es sich auf den Weg ins Binnenland und folgte dabei dem Lauf der Autobahnen. Als salztolerante Art profitiert das Dänische Löffelkraut hier von dem winterlichen Streusalzeinsatz, der zu einer Versalzung der Böden an den Fahrbahnrändern führt. Genau auf diesen von Schmelzwasser getränkten, oft nur wenige Dezimeter breiten Randstreifen wächst die Art, und nur auf diesen Sonderstandorten kann die Art mit der heimischen Flora konkurrieren. Inzwischen ist das Dänische Löffelkraut nicht mehr auf Autobahnen beschränkt, sondern wächst auch an vielen anderen Straßenrändern. Bevorzugte Wuchsorte sind aber nach wie vor häufig befahrene Straßenabschnitte, an denen oft Salz gestreut wird.
Im Küstenbereich wächst es meist auf mageren Böden, was ihm einen Vorteil gegenüber anderen Pflanzen verschafft. Meist wächst es am Wattufer und in den Salzwiesen, aber man kann es auch an Felsrändern finden, wo der salzige Wind die fehlende Überflutung weitgehend ausgleicht.[5][6] Es ist an der Küste eine Charakterart des Sagino-Cochlearietum danicae aus dem Verband Saginion maritimae.[7]
Als Inhaltsstoffe des Dänischen Löffelskrauts bekannt sind Bitterstoffe und in hohem Maße Vitamin C.
Die Blätter des Dänischen Löffelkrauts können roh oder gekocht als Aromastoff in Salaten eingesetzt werden. Es hat einen scharfen senfartigen Geschmack, der nicht jedermanns Sache ist. Dabei soll es dem Echten Löffelkraut überlegen sein. Löffelkraut enthält sehr viel Vitamin C und wurde deshalb auf Segelschiffen, wo Frischgemüse völlig fehlte, eingesalzen als Schutz gegen die Vitaminmangelkrankheit Skorbut eingesetzt.
Das Dänische Löffelkraut (Cochlearia danica) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Kreuzblütengewächse (Brassicaceae). Wie das Englische Löffelkraut gehört es zu den ersten Pflanzen, die im rauen Klima der Wattenufer und Salzwiesen bereits im April oder Mai blühen.