Die Acker-Spatzenzunge[1] oder kurz Spatzenzunge (Thymelaea passerina), auch Kleine Spatzenzunge,[2][3] Vogelkopf und Sperlingskraut genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung Spatzenzungen (Thymelaea) innerhalb der Familie der Seidelbastgewächse (Thymelaeaceae).
Die Pflanzenteile sind giftig.[4]
Die Acker-Spatzenzunge ist eine einjährige krautige Pflanze, die Wuchshöhen von meist 10 bis 40 Zentimetern erreicht. Die wechselständigen Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Die einfache, ungeteilte Blattspreite ist linealisch-lanzettlich und ganzrandig.[4]
Die Blühzeit liegt in Mitteleuropa im Juli bis August.[3] Die Blüten sitzen meist einzeln in den Achseln der Laubblätter. Die Blütenachse ist röhrig. Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch und vierzählig. Sie weisen vier 2 bis 3 Millimeter lange Perigonblätter auf. Es sind zwei Kreisen mit je vier Staubblättern vorhanden. Es ist mittelständigen Fruchtknoten mit einem Griffel vorhanden.
Die Frucht ist eine behaarte Nuss,[3] die durch das sie umhüllende Perigon geschnäbelt erscheint, wovon sich der deutsche Trivialname Spatzenzunge ableitet.[4]
Die Chromosomengrundzahl beträgt x = 9, es liegt Diploidie mit einer Chromosomenzahl von 2n = 18[5] vor.[3]
Bei der Acker-Spatzenzunge handelt es sich um einen Therophyten.[3]
Blütenökologisch handelt es sich bei der Kleinen Spatzenzunge um Stieltellerblumen mit Staubblättern und Narbe im Inneren der Kronröhre, mit völlig verborgenem Nektar.[3] Typische Bestäuber sind Bienen, Hummeln, Wespen, Bombyliden, und Syrphiden.[3]
Die Acker-Spatzenzunge ist in Mittel-, Ost-, Südwest- und Südosteuropa sowie in Nordafrika, auf der Arabischen Halbinsel, in West- und Mittelasien, im Kaukasusraum, in Sibirien, in China und im Indischen Subkontinent heimisch. Im deutschsprachigen Raum ist die Acker-Spatzenzunge in Österreich, Deutschland, der Schweiz und Südtirol indigen.[6][7][4] In Deutschland gilt Thymelaea passerina als „stark gefährdet“. Sie ist aber nach BArtSchV nicht besonders geschützt.[1]
In Österreich tritt die Spatzenzunge im pannonischen Gebiet zerstreut bis selten auf trockenen Äckern, sonnigen Böschungen und in Weingärten in der collinen bis submontanen Höhenstufe auf. Außerhalb des Pannonikums sind nur sehr seltene Vorkommen bekannt. In den Bundesländern Wien, Niederösterreich, Oberösterreich und dem Burgenland tritt die Spatzenzunge indigen auf, unbeständige und lokale Vorkommen gibt es in der Steiermark und in Kärnten. In Österreich gilt die Spatzenzunge als gefährdet, im nördlichen und südlichen Alpenvorland als vom Aussterben bedroht.[4]
Die Spatzenzunge ist kalkliebend.[4] In Mitteleuropa ist sie eine Charakterart des Verbandes Caucalidion, kommt aber auch in Pflanzengesellschaften der Sedo-Scleranthetea vor. In Südeuropa gedeiht sie in Therophyten-Trockenrasen.[8]
Die Erstveröffentlichung erfolgte 1753 unter dem Namen (Basionym) Stellera passerina durch Carl von Linné in Species Plantarum, Tomus I, Seite 559.[9] Das [Epitheton#Biologie|Artepitheton] passerina bedeutet „Spatz (Vogel)“. Die Neukombination zu Thymelaea passerina (L.) Coss. & Germ. wurde 1859 durch Ernest Saint-Charles Cosson und Jacques Nicolas Ernest Germain de Saint-Pierre in Synopsis Analytique de la Flore de Environs de Paris, 2. Auflage, Seite 360 veröffentlicht.[7][9] Der Lektotypus aus Linnés Herbarium Nummer 503.1 wurde 1980 durch Kit Tan in Studies in the Thymelaeaceae II: a revision of the genus Thymelaea. in Notes from the Royal Botanic Garden, Edinburgh, Volume 38, Issue 2, Seite 237 festgelegt.[9]
Die Acker-Spatzenzunge oder kurz Spatzenzunge (Thymelaea passerina), auch Kleine Spatzenzunge, Vogelkopf und Sperlingskraut genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung Spatzenzungen (Thymelaea) innerhalb der Familie der Seidelbastgewächse (Thymelaeaceae).