dcsimg

Seitlinge ( German )

provided by wikipedia DE

Die Seitlinge (Pleurotus) sind eine Pilzgattung aus der Familie der Seitlingsverwandten. Sie wurden in der Vergangenheit lange den Stielporlingsverwandten (Polyporaceae) zugerechnet.

Merkmale

Bei den Seitlingen handelt es sich überwiegend um kurz- bis ungestielte Pilze, die seitlich am Substrat angewachsen sind. Die Hüte sind muschel-, nieren- oder halbkreisförmig. Die Hutunterseite wird durch helle, ganzrandige Lamellen gebildet, die Hutoberseite ist kahl und nicht geschuppt. Das Fleisch hat bei jungen Fruchtkörpern eine saftige, alt bald eine zähe Konsistenz. Das Sporenpulver ist weiß bis blass lehmfarben.

Gattungsabgrenzung

Auch in anderen Pilzgattungen existieren Arten, die den Seitlingen vergleichbare, kurz- oder ungestielt am Substrat ansitzende Fruchtkörper bilden und teilweise auch mit dem deutschen Trivialnamen Seitling bezeichnet werden. In Mitteleuropa sind dies die Zwergknäuelinge (Panellus), Muschelinge (Hohenbuehelia), Knäuelinge (Panus), die ebenfalls als Seitlinge bezeichneten Gattungen Pleurocybella und Phyllotopsis. Auch der relativ große Ulmenrasling (Hypsizygus ulmarius) sowie andere Holzraslinge könnten mit den Seitlingen verwechselt werden.

Ökologie

Die Arten der Gattung Pleurotus leben als Saprobionten oder (Schwäche)-Parasiten. Einzelne Arten können sowohl als Schwächeparasiten als auch als Saprobionten auftreten. Die meisten Seitlinge leben auf Laubhölzern, seltener werden Nadelhölzer besiedelt. Der Kräuterseitling bildet eine Ausnahme: Er parasitiert auf Wurzeln von Doldenblütlern. Der Opuntien-Seitling (Pleurotus opuntiae) zersetzt die Zellulose und das Leitbündel-Holz von Agaven und Kakteen. Die holzbewohnenden Seitlinge sind Weißfäuleerreger, d. h., sie können neben der Zellulose auch den Holzstoff Lignin zersetzen.

Arten

Die Gattung Pleurotus umfasst weltweit etwa 30 Arten. In Europa kommen 8 Arten vor bzw. sind dort zu erwarten.[1]

Weitere Arten sind als Speisepilze in Kultur und werden teils unter Fantasienamen vermarktet:

Bedeutung

Inhaltsstoffe

1951 gelang die Isolierung einer antibiotisch wirksamen Substanz dem Pleuromulin (oder auch Pleuromutilin genannt) aus diesem Pilz. Heute werden chemische Modifikationen dieser Substanz für verschiedene therapeutische Zwecke eingesetzt. Eine bekannte Wirksubstanz in der Arzneimitteltherapie ist das Tiamulin bzw. das Tiamulinhydrogenfumarat.

Speisewert

Die meisten Arten gelten als essbar und schmackhaft, insbesondere der Austern- und Kräuterseitling. Einige Seitlinge haben als kultivierbare Speisepilze eine ökonomische Bedeutung erlangt, weil sie eine Vielzahl von Substraten besiedeln können.

Namensherkunft

Der botanische Name Pleurotus leitet sich von griechisch pleura = die Seite, und griechisch us = das Ohr ab. Denn die Pilze sind oft ohrförmig und besitzen einen seitlichen Stiel.

Quellen

Literatur

  • A. Bresinsky: Schneehaubenpilze – Austernseitlinge. In: Der Tintling 4/2006, S. 8–18,
  • P. Albert und G. Albert: Kulturpilz Kräuterseitling (Pleurotus eryngii). In: Der Tintling. 1/2007, S. 60–61,
  • Josef Breitenbach, Fred Kränzlin (Hrsg.): Pilze der Schweiz. Beitrag zur Kenntnis der Pilzflora der Schweiz. Band 3: Röhrlinge und Blätterpilze. Teil 1: Strobilomycetaceae und Boletaceae, Paxillaceae, Gomphidiacea, Hygrophoracea, Tricholomataceae, Polyporaceae (lamellige). Mykologia, Luzern 1991, ISBN 3-85604-030-7.
  • German Josef Krieglsteiner (Hrsg.), Andreas Gminder: Die Großpilze Baden-Württembergs. Band 3: Ständerpilze. Blätterpilze I. Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3536-1.

Einzelnachweis

  1. Eric Strittmatter: Die Gattung Pleurotus. In: fungiworld.com. Pilz-Taxa-Datenbank. 10. Februar 2005, abgerufen am 4. August 2012.

Weblinks

 src=
– Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
 title=
license
cc-by-sa-3.0
copyright
Autoren und Herausgeber von Wikipedia
original
visit source
partner site
wikipedia DE

Seitlinge: Brief Summary ( German )

provided by wikipedia DE

Die Seitlinge (Pleurotus) sind eine Pilzgattung aus der Familie der Seitlingsverwandten. Sie wurden in der Vergangenheit lange den Stielporlingsverwandten (Polyporaceae) zugerechnet.

license
cc-by-sa-3.0
copyright
Autoren und Herausgeber von Wikipedia
original
visit source
partner site
wikipedia DE